Bull Shot

Bull Shot

Bull Shot Cocktail – Kurzanleitung

Zutaten:
– 45 ml Vodka
– 90 ml Rinderbrühe (heiß oder kalt)
– 15 ml Zitronensaft
– 2 Spritzer Worcestershiresauce
– 2 Spritzer Tabasco
– Prise Salz und Pfeffer
– Optional: Selleriesalz zum Abschmecken

Zubereitung:
Alle Zutaten in ein Cocktailglas oder Shaker geben und gut verrühren (idealerweise nicht schütteln). Mit Eiswürfeln in einem Tumbler servieren. Nach Wunsch mit einem Selleriestick oder Zitronenscheibe garnieren.


Detailierte Tipps für den Bull Shot

Ein Bull Shot ist nichts für schwache Nerven – dieser Drink kann, deshalb wirst du ihn lieben (oder auch nicht), recht polarisierend sein. Auch wenn der Gedanke an Rinderbrühe in einem Cocktail für manche etwas unorthodox klingt: gib ihm eine Chance. Wer Bloody Marys mag, wird hier Ähnlichkeiten erkennen, obwohl die Basis deutlich „herzhafter“ daherkommt.

1. Die Brühe:
Achte darauf, wirklich eine hochwertige Brühe zu nutzen. Hausgemacht ist natürlich das Beste, aber auch eine gut gekaufte Marke, am besten ohne übertriebene Geschmacksverstärker, sorgt für den angenehmen Umami-Kick, den dieser Cocktail braucht. Du kannst die Brühe heiß oder kalt verwenden, je nachdem, ob du mehr auf die klassische „Suppen-Verlängerung“ oder Kaltgetränke-Ästhetik stehst.

2. Verhältnis der Zutaten:
Das Verhältnis von Brühe zu Vodka kannst du nach Belieben anpassen – besonders, wenn du den Drink zum ersten Mal probierst, empfehlen sich möglicherweise etwas weniger Brühe und mehr Zitrone, bis du das richtige Maß für dich gefunden hast. Man könnte fast sagen: hier ist Modularität Trumpf.

3. Sicherheit im Umgang mit Tabasco und Worcestershiresauce:
Sei mit beiden Gewürz-Saucen vorsichtig. Die Balance dieser beiden ist essenziell – zu viel von einer und der Drink wird zu dominant, zu wenig und der Bull Shot könnte langweilig schmecken. Zwei Spritzer sind in der Regel das perfekte Maß, aber justiere nach eigenem Geschmack.

4. Einsatz als Katerkur:
Apropos Bloody Mary – ja, viele schwören darauf, dass der Bull Shot als Katerkur noch wirksamer ist als sein tomatenlastiger Verwandter. Dank der Rinderbrühe wird dem Körper Salz und Flüssigkeit zugeführt, was nach einem feucht-fröhlichen Abend durchaus helfen kann. Vielleicht mal als Experiment beim nächsten Morgen danach?

5. Garnitur:
Ein einfacher Selleriestick tut’s natürlich immer, aber warum nicht mal experimentieren? Vielleicht dazu etwas geriebenen Meerrettich oder ein paar Blätter essbaren Dill? Wagt euch da ruhig an mutige Kombinationen heran, aber immer mit Gefühl, damit du nicht die eigentliche Essenz des Cocktails überdeckst.


Geschichte und Herkunft des Bull Shot

Der Bull Shot tauchte erstmals in den 1950er Jahren in Detroit auf. Interessanterweise (oder auch folgerichtig) stammt er aus der „Old Fashioned“ Ära, die schon immer gerne Experimente mit ungewöhnlichen Cocktailzutaten unternahm. Ursprünglich wurde er in der legendären Pontchartrain Wine Cellars Bar am Detroit River gemixt, und das Konzept eines herzhaften Cocktails auf Basis von Fleischbrühe passte perfekt in die Nachkriegsepoche, als der Fleischkonsum ein Zeichen von Wohlstand war.

Man könnte sagen, der Bull Shot ist die weniger freundliche, weniger auf die Gemüsesektion versessene Cousine der Bloody Mary. Die Verwandtschaft ist da: Tomatensaft wurde gegen Rinderbrühe ausgetauscht, und dann wurden der Vodka, Worcestershiresauce und Zitronensaft beibehalten. Manche sehen den Bull Shot auch als eine kulinarische Rückentwicklung zum klassischen Hot Toddy oder zu einer „Katerbrühe“.

Ein Hauch von Scherzhaftigkeit begleitet den Cocktail: Er ist definitiv nicht für jedermann geeignet, aber Liebhaber (und das sind meist jene, die abseits der gängigen Cocktails nach neuen Geschmacksabenteuern suchen) schwören auf ihn. Der Hype rund um den Bull Shot wuchs in den 70er Jahren, als die Idee eines „flüssigen Mittagessens“ (Hallo Schluck-Mahlzeit!) durchaus Anklang fand. Seitdem hat er sich eine kleine, aber recht loyale Fangemeinde hinzuverdient. Doch die Mainstream-Cocktailszene hat ihn doch eher vergessen – zu Unrecht, wenn du mich fragst.

Falls du noch tiefer eintauchen möchtest und eine kleine Wikipedia-Exkursion erleben möchtest: Bislang gibt es keinen eigenen Eintrag zum Bull Shot, aber der Artikel zur Bloody Mary enthält interessante Einblicke in verwandte Cocktails.


Viel Spaß beim Ausprobieren! Ein hoch auf deine Geschmacksnerven – und falls du jetzt ein seliges Lächeln im Gesicht hast, sei gewarnt: Der Bull Shot ist ein Rabbit Hole, das dich in die Tiefen der Cocktailgeschichte führen könnte.

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