Death in the Afternoon

Death in the Afternoon

Kurz & knappes Rezept für „Death in the Afternoon“

  1. 30 ml Absinth in ein Champagnerglas gießen.
  2. Mit gut gekühltem Champagner oder Schaumwein aufgießen.
  3. Langsam rühren (optional) und genießen.

Detaillierte Tipps für den perfekten „Death in the Afternoon“

Jetzt mal ehrlich: Das klingt nach einem Cocktail für Leute, die es gerne etwas mysteriös haben. Und das ist er auch. Aber wie bei jedem guten Drink gibt es Feinheiten, die den Unterschied zwischen einem naja… „versuchten“ und einem wirklich gelungenen Cocktail ausmachen.

Der Absinth

Es fängt natürlich beim Absinth an. Da gibt’s gute und… weniger gute Sorten. Traditionell sollte man zu einer klassischen, klaren Variante greifen, die sich durch ihren leicht anisaromatischen Geschmack auszeichnet. Ein moderater Alkoholgehalt von etwa 50–70 Volumenprozent ist gut, je höher, desto mehr „Wucht“ bekommst du in deinen Drink. Aber Vorsicht: Zu intensiver Absinth überspielt leicht den Champagner, und am Ende hast du das Gefühl, du trinkst nur grüne Fee pur. Soll ja auch harmonisch sein.

Der Champagner

Tja, hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wenn du zufällig eine sehr gute Flasche Champagner rumstehen hast — warum nicht? Aber, ganz ehrlich, es muss nicht immer der teuerste sein. Oft reicht ein solider, trocken ausgebauter Brut-Champagner oder auch ein Crémant. Wichtiger ist, dass er ordentlich gekühlt ist, sonst verliert das Getränk sowohl an Frische als auch an Spritzigkeit.

Das Rühren — oder lieber nicht?

Das langsame Rühren ist optional, aber es kann den Drink etwas homogener machen. Du willst, dass der Absinth und der Champagner zu einer schönen Einheit verschmelzen und nicht in verschiedenen Schichten enden. Trotzdem, nicht zu kräftig rühren, sonst verlierst du wertvolle Bläschen. Es geht also um Balance, ganz wie im richtigen Leben.

Trinkgefäß

Ein Champagnerglas oder Kelch ist die beste Option. Verleiht dem Drink Stil und konzentriert die feinen Aromen. Außerdem sieht es nun mal besser aus, als ihn im Wasserglas zu servieren. Im Ernst, versuch es zumindest ein bisschen schick zu machen.


Geschichte und Herkunft des Cocktails „Death in the Afternoon“

Die Entstehungsgeschichte dieses doch recht einzigartigen Cocktails führt uns zu einem der größten — und auch wildesten — Literaten des 20. Jahrhunderts: Ernest Hemingway. Ja, der Hemingway. Dieser Cocktail stammt aus seiner Feder, und das nicht nur in irgendeinem Roman, sondern tatsächlich in einem Cocktailbuch aus dem Jahr 1935, das den charmanten Titel So Red the Nose or Breath In The Afternoon trägt.

Warum Hemingway? Nun, er war bekanntlich nicht nur für seine Bücher, sondern auch für seinen Hang zu starken Drinks berüchtigt. „Death in the Afternoon“ entspringt vermutlich Hemingways Vorliebe für Absinth und Champagner – zwei Getränken, die in Europa, wo er viele Jahre verbrachte, nicht nur beliebt, sondern auch leicht verfügbar waren. Der Name selbst ist eine Anspielung auf eines seiner berühmten Bücher, Tod am Nachmittag, über den spanischen Stierkampf, das 1932 veröffentlicht wurde.

Der Drink verkörpert dabei eine Art dekadente Schlichtheit – zwei einfache Zutaten, kein großer Schnickschnack, aber dennoch intensiv und überraschend. Es ist einer dieser Cocktails, die man mehr zelebriert, als sie nebenbei zu trinken. Irgendwas an der Kombination von starkem Absinth und prickelndem Champagner weckt etwas nahezu poetisches. Vielleicht hat man nach dem zweiten Glas auch das Gefühl, plötzlich mit Hemingway in einer Pariser Bar zu sitzen, während er von seinen Reisen erzählt.

Übrigens könnte man den Drink in dieselbe Schublade wie andere „Highball“-artiger Cocktails stecken, bei denen Spirituosen mit sprudelnden Basiszutaten kombiniert werden – wie etwa den Kir Royale (Crème de Cassis und Champagner) oder den French 75 (Gin, Zitronensaft und Champagner). Doch „Death in the Afternoon“ bleibt wegen seiner ungewöhnlichen Wahl des Absinthe deutlich eigenständiger und eine Hommage an Hem’s große Vorliebe für „starke Sachen“.

Wer das Ganze auf Wikipedia nachlesen möchte, kann das hier tun: Death in the Afternoon (Wikipedia)

Aber sei gewarnt: Trink den Cocktail mit Bedacht. Er mag harmlos aussehen, aber wenn du den Namen wörtlich nimmst, könnte der “Death in the Afternoon” dich schneller ausknocken, als dir lieb ist. Hemmingway hätte das wohl mit einem verschmitzten Lächeln quittiert.

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