Kurz und knackiges Rezept für die Batida:
Zutaten:
– 6 cl Cachaça
– 4 cl Kokoscreme (alternativ: Kokosnussmilch)
– 10 cl Ananassaft
– Eiswürfel
Zubereitung:
Alle Zutaten in einen Cocktailshaker geben, kräftig schütteln, in ein Glas mit Eiswürfeln abseihen und sofort genießen. Optional kannst du den Drink noch mit einer Ananas-Scheibe oder Limette dekorieren. Einfacher geht’s kaum.
Hintergrundwissen und Tipps für Perfektionisten:
Falls du diesen kurzen Abschnitt gerade gelesen hast und denkst: „Das war’s?“ – nun, willkommen in der Welt der Einfachheit beim Mixen. Aber lass uns ein wenig tiefer einsteigen; schließlich möchtest du als Cocktail-Enthusiast wahrscheinlich ein paar Details kennen, oder?
Cachaça richtig auswählen
Eine Batida ohne guten Cachaça ist wie ein Computer ohne Internetverbindung – es funktioniert, aber es bringt halt nicht so viel Spaß. Cachaça ist ein brasilianischer Zuckerrohrbrand (sprich: Cousin des Rums), aber im Gegensatz zu den meisten Rumsorten wird er nicht aus Melasse (dem klebrigen Restprodukt der Zuckerproduktion) gewonnen, sondern direkt aus frischem Zuckerrohrsaft. Klingt nobler? Ist es auch. Dadurch bekommt der Drink seine leicht grasige bis erdige Note. Je nachdem, wie du es lieber hast, kannst du einen weißen, jungen Cachaça oder einen gereiften, holzfassgelagerten verwenden. Für die üblichen Batidas – vor allem die mit Kokos oder tropischen Früchten – tut es meist ein günstigerer, jüngerer weißen Cachaça. Puristisch wird’s also nicht, aber es geht schließlich um Spaß, oder?
Kokoscreme vs. Kokosmilch
Achte darauf, was du kaufst. Kokoscreme gibt dem Drink seine volle, cremige Textur. Kokosmilch wäre da etwas wässriger und weniger intensiv. Denk mal an den Unterschied zwischen einem intensiven Espresso und einem dünnen Filterkaffee – du möchtest hier wahrscheinlich eher den Espresso der Kokosprodukte. Kokoscreme lässt sich leicht im Supermarkt finden, oder auch selbst herstellen, indem man Kokosflocken in heißem Wasser mischt und abseiht.
Ananassaft – frisch ist besser
Verarbeiteter Ananassaft aus dem Tetrapak funktioniert, aber wenn du wirklich tief in die Materie steigen willst: Frischer Ananassaft bringt die Süße und Säure des Cocktails auf das nächste Level (was zugegeben ziemlichen Nerd-Stuff ist). Aber hey, manchmal machen die kleinen Optimierungen den Unterschied.
Garnieren – muss es sein?
Kannst du gerne machen – ein kleines Stück Ananas oder eine dünn geschnittene Limettenscheibe sehen natürlich großartig aus und machen den Drink gleich fototauglich. Aber ich persönlich finde: Der Geschmack ist der Star – die Deko bleibt meistens liegen.
Die Geschichte der Batida und verwandte Cocktails:
Die Batida ist im Prinzip so brasilianisch wie der Sommer am Strand von Rio. Tatsächlich gibt es in Brasilien eine ganze Kategorie von Cocktails, die „Batida“ heißen, was einfach „geschlagen“ bedeutet – und darauf hinweist, dass die Zutaten (normalerweise Cachaça, Früchte und ein Süßungsmittel) zusammengemixt oder geschüttelt werden. Echte Batidas kommen oft in den unterschiedlichsten Geschmacksvariationen daher, von Erdbeere bis Passionfruit. Die bekannte Variante mit Kokos kommt erst seit der globalen Verbreitung der Cachaça in den 1970er oder 80er Jahren auf unser Radar. Die tropische Kombination aus Kokos und Ananas spricht einfach für sich – ziemlich ähnlich wie der klassische Piña Colada (mit dem einzigen Unterschied, dass dort statt des Zuckerrohr-Cachaças meist Rum verwendet wird).
Cachaça selbst hat tiefere Wurzeln in Brasilien; sie stammt schon aus der Kolonialzeit im 16. Jahrhundert, als portugiesische Siedler begannen, Zuckerrohrschnaps zu destillieren. Klingt ähnlich wie Rum, oder? In der Tat, aber der kleine Unterschied in der Basiszutat (Zuckerrohrsaft vs. Melasse) gibt beiden Spirituosen einen ganz eigenen Charakter.
Wenn du den Drink mal etwas variieren willst, probier doch mal eine Caipirinha – das ist quasi der große Bruder der Batida. Hier bleibt der Cachaça dominant, begleitet von Limettensaft und Zucker, ohne die fruchtigen Ablenkungen durch Ananas oder Kokos. Ein bisschen härter im Geschmack – wie der Nerd, der statt der Party lieber in Ruhe einen Algorithmus schreibt, aber wenn du dich darauf einlässt, gibt’s jede Menge spannende Noten in diesen Getränken zu entdecken.
Eine Wikipedia-Seite zur Batida findest du leider nicht, allerdings gibt es eine umfangreiche Seite zur Cachaça, falls du dich nochmal tiefer in das Destillat einlesen möchtest.
Prost – oder wie die Brasilianer sagen: Saúde!