Cobra’s Fang

Cobra's Fang

Schnellrezept für Cobra’s Fang

Zutaten:

  • 45 ml leichter Rum
  • 22,5 ml overproof Rum (hochprozentig, z.B. 151 Proof)
  • 15 ml Falernum (karibischer Gewürzlikör)
  • 15 ml frischer Limettensaft
  • 15 ml Orange Curaçao
  • 15 ml Grenadine
  • 2 Dashes Angostura Bitters
  • 60 ml frischer Orangensaft
  • Eiswürfel oder Crushed Ice

Zubereitung:

Alle Zutaten zusammen in einen Shaker mit Eis geben, kräftig schütteln und in ein mit Crushed Ice gefülltes Glas abseihen. Mit einer Limetten- oder Orangenscheibe und einem Minzzweig garnieren.


Detaillierte Tipps für den perfekten Cobra’s Fang

Okay, jetzt zu den Details, falls du diesen Cocktail perfektionieren möchtest – und glauben mir, für so einen komplexen Drink lohnt es sich definitiv, ein bisschen Feintuning zu betreiben.

Die Rums – Ein Spiel mit den Nuancen

Die Basis dieses Cocktails ist Rum – und zwar in doppelter Ausführung. Den leichten Rum wählst du am besten aus der Karibik, z.B. einen hellen kubanischen Rum wie Havana Club. Der Overproof Rum sollte kräftig und hochprozentig sein, hier denken die meisten sofort an den klassischen 151er Rum, den du in vielen Tiki-Drinks findest.

Der Clou liegt darin, die Balance zwischen geschmacklicher Tiefe (leicht süße, aber auch würzige Noten) und dem Punch des Overproof hinzubekommen – zu viel „Wums“ und der Drink schmeckt nach Feuer, zu wenig und du verlierst die typische Rum-Dimension.

Falernum – Ein unterschätztes Goldstück

Apropos Tiefe, Falernum ist DER Geheimtipp für viele Tiki-Cocktails. Dieser würzige Likör bringt Noten von Mandel, Limette, Nelken und manchmal auch Zimt ins Spiel. Wenn du die Möglichkeit hast, probiere verschiedene Marken durch (z.B. Velvet Falernum) oder mach ihn selbst – es gibt einige spannende Rezepte, die dir viel Spielraum für individuelle Anpassungen lassen.

Orangensaft – Frisch oder nix

Hier lohnt es sich, frisch gepressten Orangensaft zu verwenden. Industriell verarbeiteter Saft kann deinem Drink die Frische und natürliche Süße rauben. Frisch gepresst, hast du Saft, der genau die richtige Balance zwischen Säure und Süße für dieses Rezept mitbringt. Und ja, ich weiß, es ist etwas mehr Aufwand – aber du schmeckst definitiv den Unterschied.

Das Spiel mit der Säure

Der Limettensaft sorgt für die notwendige Säure – und bilde dir nicht ein, du könntest den durch fertigen Saft ersetzen. Hier gilt dasselbe wie für den Orangensaft: Kauf frische Limetten und presse sie selbst aus. Es lohnt sich wirklich für diesen Cocktail, bei dem die Balance essenziell ist.

Bitters und Grenadine – Kleine Details, große Wirkung

Die Angostura Bitters fügen dem Drink eine würzige und leicht bittere Note hinzu, die sehr subtil wirkt, aber der ganzen Komposition Tiefe verleiht. Sei nicht zu sparsam, aber auch nicht übermütig – zwei Dashes sind genau richtig.

Und was Grenadine angeht: Die Flasche aus dem Supermarkt ist oft einfach nur Zuckerwasser mit Farbstoff. Eine selbstgemachte Grenadine (aus echtem Granatapfelsaft und Zucker) wird das Geschmacksprofil des Drinks viel authentischer und intensiver gestalten.


Die Geschichte des Cobra’s Fang und verwandte Cocktails

Cobra’s Fang wurde in den 1940er Jahren von Donn Beach kreiert, der mit bürgerlichem Namen Ernest Raymond Beaumont Gantt hieß. Donn Beach war der Gründer der legendären „Don the Beachcomber“ Bars, die als Geburtsstätte der Tiki-Kultur gelten. Ja, Tiki – die bunte, tropische Cocktailwelt, die Zuckerrohrsirup, Rum und Fantasie in Form von Palmen, Bambus und exotischen Skulpturen verehrt.

In den Tiki-Bars der damaligen Zeit ging es nicht nur darum, ausgezeichnete Cocktails zu mixen; es ging darum, Abenteuer und Exotik zu verkaufen. Donn hat sich eine Menge Cocktails mit verrückten Namen und noch verrückteren Alkohol-Kombinationen einfallen lassen. Cobra’s Fang ist so eine Kreation – stark, fruchtig und rauchig zugleich, und genau die Art von Drink, die man sich nach einem langen Tag wünscht, oder eben beim Raketenstart in der South Pacific-Fantasie.

Der Cobra’s Fang hat enge Verwandtschaft mit dem Zombie, einem weiteren berühmten Cocktail von Donn Beach. Auch der Zombie basiert auf mehreren Rumsorten und nutzt Falernum und Bitters, ist jedoch insgesamt noch eine Schippe intensiver und hat sich durch seine legendäre „Stärke“ einen Ruf als Party-Held erarbeitet. Beachte auch den „Navy Grog“ – ein weiteres Kind der Tiki-Kultur, das ebenfalls mehrere Rumtypen kombiniert.

Falls du mehr zu Donn Beach, der Tiki-Bewegung und all den crazy Cocktails dieser Zeit wissen möchtest, schau mal auf Wikipedia: Tiki culture. Aber Vorsicht: Das Thema saugt dich schneller ein als du denkst… so wie guter Rum es auch tut!

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