Cremat

Cremat

Zubereitung des Cocktails ‚Cremat‘ (schnelle Version)

  1. Gib dunklen Rum (120 ml) in einen Tontopf.
  2. Füge 2 Teelöffel Zucker hinzu.
  3. Schale einer halben Zitrone und ein paar Kaffeebohnen ins Gefäß geben.
  4. Optional: Eine Stange Zimt dazu.
  5. Das Ganze erhitzen und anzünden.
  6. Lass die Mischung etwa 1 Minute brennen, dann puste die Flamme aus.
  7. Gieße etwa 250 ml heißen Kaffee hinzu.
  8. Umrühren und heiß servieren.

Detaillierte Tipps für deinen perfekten ‚Cremat‘

Jetzt, wo du das Grundgerüst kennst, lass uns ein bisschen tiefer einsteigen. Denn wie bei jedem Cocktail geht es beim Cremat nicht nur um die Zutaten, sondern um den Prozess – und ich verrate dir, wie du ihn optimierst.

  1. Der Rum: Hier entscheidest du. Traditionellerweise nimmt man einen guten, aber nicht zu teuren dunklen Rum mit einem vernünftigen Alkoholgehalt (40–50 %). Ein Rum mit zu vielen Aromen könnte durch das Flambieren etwas verlieren. Du willst Balance, also nicht zu süß und nicht zu schwer.

  2. Das Flambieren: Ich weiß, das klingt immer gefährlicher, als es ist. Es gibt zwei wichtige Dinge zu beachten: erstens, die Hitze. Wenn der Rum anfängt, sanft zu blubbern, ist er heiß genug für die Flamme. Zweitens, achte auf die Sicherheit. Ein Feuerlöscher in der Küche schadet nie, auch wenn du wahrscheinlich nur einen beherzten Atemzug brauchst, um das Ganze wieder unter Kontrolle zu bringen.

  3. Der Kaffee: Hier wird es funktional. Die Wahl des Kaffees macht den Unterschied, insbesondere wenn du frisch gemahlenen Kaffee verwendest, der nicht zu bitter ist. Ein mittlerer Röstgrad funktioniert gut, weil er den Rum ergänzt und nicht dominiert.

  4. Kaffeebohnen und Zimt: Deine Geschmacksverstärker. Kaffeebohnen kannst du ganz nach deinem Geschmack dosieren, wobei weniger oft mehr ist. Zimt sorgt zusätzlich für eine leicht würzige Grundnote – aber sei vorsichtig, dass dieser nicht zu präsent wird.

  5. Das Timing: Lass den Rum nicht zu lange brennen, sonst verdampft dir der Alkohol und, na ja, das wäre tragisch. Es reicht, wenn sich die Aromen durch das Flambieren verbinden und Zucker & Gewürze leicht karamellisieren.

By the way: Das Ganze funktioniert auch außerhalb des Spanischen Küstendorf-Feelings, aber es hilft, sich mit einem wärmenden Cremat in eine kleine Hütte am Mittelmeer zu träumen.


Die Geschichte hinter dem Cocktail ‚Cremat‘

Der ‚Cremat‘ stammt aus Katalonien, genauer gesagt aus den Hafenstädten dieser Region. Seine Entstehungsgeschichte ist eng mit der Seefahrt des 19. Jahrhunderts in Verbindung gebracht worden. Die Seeleute erhitzten damals Rum, um Vieren und Krankheiten abzuwehren, aber hey, wahrscheinlich wollten sie sich auch einfach nur nach einem langem Tag auf dem Meer ein wenig aufwärmen. Der Name „Cremat“ stammt treffend von dem katalanischen Wort für „verbrannt“, was sich auf das Anzünden des Rums bezieht.

Dieser Cocktail hat seine Ursprünge in einer Region, in der der Import von Rum aus Lateinamerika durch den Seehandel boomte. Es ist kein Zufall, dass sich in den Katalonischen Küstendörfern der Brauch entwickelte, den Cremat bei traditionellen Festen und insbesondere während der berühmten Seemannslieder-Feste (den „Habaneras“) zu servieren. Auch heute noch wird der Cremat oft in Begleitung von Habanera-Chören genossen, was ihn zu einem festen Bestandteil der katalanischen Kultur macht.

Übrigens ist der ‚Cremat‘ ein enger Verwandter des ‚Hot Buttered Rum‘ oder auch des ‚Grog‘, die beide wärmende Rumbasierte Getränke sind, dort jedoch ohne die flambierende Zubereitung.

Weitere Informationen findest du aktuell noch nicht auf Wikipedia – das warten wir aber einfach mal ab, denn ich glaube, der Cremat verdient bald seine eigene Seite.

So, und jetzt viel Spaß beim Ausprobieren.

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