Schnelle Zubereitung des El Presidente Cocktails:
Zutaten:
– 50 ml weißer Rum
– 25 ml trockener Wermut
– 15 ml Curaçao (oder Triple Sec)
– 1 Barlöffel Grenadine
– Eiswürfel
– Orangenzeste zur Dekoration
Zubereitung:
1. Alle Zutaten in ein Rührglas mit Eiswürfeln geben.
2. Gut verrühren, bis alles gut gekühlt ist.
3. In ein gekühltes Cocktailglas abseihen.
4. Mit einer Orangenzeste garnieren – voilà!
Detailierte Tipps & Hinweise
Der El Presidente gehört zu den klassischeren Rum-Cocktails, ist aber erstaunlich vielseitig. Im Vergleich zu einem Daiquiri oder Mojito ist er auch weniger mainstream und daher ein bisschen anspruchsvoller – aber das wollen wir ja, oder? Man kann hier durchaus mit den Zutaten spielen, aber dazu später mehr.
1. Rum-Wahl:
Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Ein kubanischer Rum passt natürlich perfekt, da dieser Cocktail historisch stark mit Kuba verknüpft ist (dazu später mehr). Leichter, weißer Rum wird üblicherweise genommen, aber experimentiere ruhig mal mit einem leicht gereiften weißen Rum, um etwas mehr Komplexität zu erreichen.
2. Wermut:
Nicht jeder Wermut funktioniert gleich gut. Ein trockener Wermut wie Noilly Prat ist ein häufiger Favorit. Andererseits gibt es auch Versionen von El Presidente, die mit blanc Wermut gemacht werden, was den Drink ein bisschen süßer macht. Wenn du also ein Fan von etwas milderen, runderen Geschmacksrichtungen bist, probier das mal aus.
3. Curaçao vs. Triple Sec:
Traditionell wird Curaçao verwendet, da es den charakteristischen Geschmack und etwas Aroma zusätzlich zum Süßegrad bringt. Einige Mixologen schwören jedoch auf hochwertiges Triple Sec wie Cointreau, um den Drink etwas trockener zu gestalten.
4. Grenadine:
Eine kleine Menge, gerade mal ein Barlöffel, reicht hier vollkommen! Ich weiß, Grenadine hat den Ruf, süß und ein bisschen kitschig zu wirken, aber sie sorgt für einen angenehmen Farbakzent und balanciert den Gesamtgeschmack subtil. Wichtig: Verwende echte Grenadine (aus Granatapfel) und keine billigeren Zuckerwasser-Imitate – das macht einen erheblichen Unterschied.
5. Textur:
Ein häufig übersehener Aspekt ist die Konsistenz des Cocktails. Richtig gerührt (nicht geschüttelt), sollte der El Presidente eine seidige Textur haben. Das richtige Verhältnis aus Spirituosen und Eis schmilzt langsam und hilft dabei, die Schichten des Geschmacks abzumildern und angenehm zu verbinden.
6. Garnitur:
Die Orangenzeste am Ende gibt dieser klassischen Rezeptur einen intensiven aromatischen Kick. Expressiere die Zeste über dem Drink, um die ätherischen Öle freizusetzen, und gib sie dann ins Glas. Manche geben auch noch Maraschino-Kirschen hinzu – ich finde, das kann, muss aber nicht.
Herkunft & Verwandte Cocktails:
Der El Presidente soll in den 1910er oder 1920er Jahren seinen Ursprung in Havanna, Kuba, haben. Es wird angenommen, dass der Drink für den damaligen kubanischen Präsidenten Gerardo Machado entwickelt wurde. Wer genau der Schöpfer war, ist umstritten, aber oft wird der kubanische Barkeeper Constante Ribalaigua Vert, Besitzer der berühmten La Floridita-Bar, genannt.
Dieser Drink wurde in den „Roaring Twenties“ und in den 1930er Jahren besonders bei amerikanischen Touristen in Kuba äußerst beliebt, da dies während der Prohibition die nächstgelegene Cocktail-Oase war. Kuba wurde zu einem Hotspot für US-Bürger, die nach guten Drinks suchten – durch den strengen Alkoholbann in den USA war das keine Selbstverständlichkeit mehr.
Interessanterweise wird der El Presidente in Kuba als Vorfahre des Daiquiri gesehen, weil er viele ähnliche Ingredienzien teilt, aber er bietet mit dem Wermut und Curaçao eine interessante europäische Note, die ihn eleganter und fast aristokratisch erscheinen lässt. Es gibt auch Parallelen zu Manhattan (ebenfalls ein angereicherter Vermouth-Drink), jedoch auf Rum-Basis statt Whiskey.
Falls du tiefer einsteigen möchtest, gibt es auch einen Wikipedia-Artikel über den El Presidente-Cocktail (aber ehrlich gesagt, was erfährst du dort, was du hier nicht schon weißt?):
https://de.wikipedia.org/wiki/El_Presidente_(Cocktail)
Zum Abschluss: Der El Presidente ist wie ein guter Film aus den 1930ern – man muss ihn nicht unbedingt kennen, aber wenn man ihn mal probiert hat, wird man verstehen, warum er so lange überlebt hat.











