Fish House Punch

Fish House Punch

Kurzes Rezept:

Für den Fish House Punch benötigst du:
– 60 ml Cognac
– 30 ml heller Rum (vorzugsweise Jamaika-Rum)
– 15 ml Pfirsichlikör
– 22 ml Zitronensaft (frisch gepresst!)
– 15 ml Zuckersirup (nach Geschmack anpassen)
– 30 ml Wasser

Zubereitung:
Alle Zutaten mit Eis in einen Shaker geben, kräftig schütteln und danach in ein Glas mit oder ohne Eis gießen. Optional kannst du noch eine Zitronenzeste als Garnitur verwenden. Am besten in einem Old Fashioned-Glas servieren.

So, da hast du es! Ganz unkompliziert und direkt auf den Punkt für die, die’s eilig haben.


Tipps und Details zum Cocktail:

Jetzt kommen wir zu den Feinheiten – denn der Teufel, oder in diesem Falle der perfekte Drink, steckt ja bekanntlich im Detail:

  1. Das Timing:
    Fish House Punch wird häufig als Partygetränk serviert, also in großer Menge. Aber auch für eine kleinere Runde solltest du den Cocktail, wenn du die Zutaten hast, durchaus vorbereiten und ihm ermöglichen, sich im Kühlschrank ein paar Stunden „einzuspielen“. Je nach Glasgröße kannst du auch mit den Mengen spielen, aber die Balance der Zutaten (insbesondere Zucker und Zitronensaft) bestimmt die Harmonie.

  2. Rum-Auswahl:
    Der Original-Fish-House-Punch arbeitet klassischerweise mit Jamaika-Rum. Warum? Der kräftige Geschmack des Jamaika-Rums bringt eine unverkennbare Würze mit, die super gegen die Süße des Cognacs und Pfirsichlikörs ankämpft. Du kannst es auch mal mit etwas leichterem Barbados-Rum versuchen, wenn es weniger intensiv sein soll. Ich persönlich experimentiere gern mit dunklen, fruchtigen Rums – aber das ist eine Wissenschaft für sich!

  3. Der Pfirsichlikör:
    Hier hast du etwas Spielraum. In den meisten Rezepten wird ein Pfirsichbrand verwendet, aber der „moderne“ Fish House Punch bevorzugt oft süßere Pfirsichliköre (hier kannst du zu Maraschino greifen, wenn du mal was anderes testen willst). Sei vorsichtig mit der Menge – zu viel Pfirsich und du hast einen zu süßen Drink; zu wenig und die Balance kippt.

  4. Optionaler Twist:
    Für den kleinen „Twist“ empfehle ich – Achtung, Geheimtipp aus der Gastro – ein paar Tropfen Bitter nach Geschmack (Angostura oder Orangenbitters). Das bringt dem Ganzen eine zusätzliche Tiefe und schöne Kontraste. Ist natürlich optional, aber als Cocktail-Nerd probiere ich das bei fast jedem Drink mal aus.


Herkunft & Verwandte Cocktails

Der Fish House Punch hat eine überraschend reiche Geschichte, die so trinkfest und alt ist wie die Vereinigten Staaten selbst. Er geht zurück auf 1732, als er in einem Herrenclub namens „Schuylkill Fishing Company“ in Pennsylvania populär wurde. Der Club war nicht nur ein Ort für Angelsport, sondern auch ein Rückzugsort für prominente Gründungsväter und Gesellschaftsführer der damaligen Zeit. George Washington, so wird gemunkelt, soll Gefallen an dem kräftigen Trunk gefunden haben (wobei das vielleicht ein Grund war, warum er so lange bei der Sache blieb). Der Club – auch liebevoll „Fish House“ genannt – erklärt dann den Namen des Cocktails.

Fish House Punch gehört zu einer Kategorie von Cocktails, die historisch gesehen oft in großen Bowlen zubereitet wurden – quasi die „Partystrafe“ der damaligen Zeit. Es gab immer wieder Variationen, aber das Verhältnis von Cognac, Rum und Frucht ist das Leitmotiv, das du auch in Drinks wie Planter’s Punch (rumlastiger, etwas süßer und mit mehr Zitrone) oder der berüchtigten Philadelphia Fish House Punch Bowl (quasi der XXL-Bruder dieses Cocktails) wiederfindest.

In der Cocktail-Familie stehen der Rum Punch oder auch der Mai Tai irgendwo entfernt verwandt, aber mit einer etwas anderen Intention – trotzdem erkennst du die zugrunde liegenden Muster. Auch in der Struktur von Getränken wie dem Sazerac oder Old Fashioned findet die Balance von Süße und Säure ihren Ehrenplatz.

Eine tiefergehende Entstehungsgeschichte findest du übrigens auf der Wikipedia-Seite zum Cocktail:
https://en.wikipedia.org/wiki/Fish_House_Punch.

Also: Cheers! Zum Wohl – oder in würdigem Angler-Sprech vielleicht besser „Petri Heil!“ (obwohl ich vermute, dass nach zwei Gläsern eh kaum noch ein Wurm sicher ist…).

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