Colombia

Colombia

Kurzanleitung für den Cocktail „Colombia“:

Zutaten:
– 3cl Zitronensaft
– 3cl Grenadinesirup
– 4,5cl weißer Rum
– 1,5cl Café-Likör (z.B. Kahlúa)

Zubereitung:
1. Rum, Zitronensaft und Grenadine in einen Shaker geben.
2. Eis hinzufügen und kräftig shaken, bis alles gut gekühlt ist.
3. In ein Highball-Glas auf Eis abseihen.
4. Den Café-Likör, ohne ihn zu rühren, vorsichtig über den Drink gießen, um eine attraktive Schichtung zu erzielen.


Detaillierte Tipps und Tricks:

Wenn du dem Cocktail eine wirklich ansprechende Schichtung verpassen möchtest, arbeite mit einem Barlöffel. Halte ihn leicht schräg über das Glas und lass den Likör langsam und vorsichtig über den Löffelrücken ins Glas gleiten. Dadurch bleibt der Café-Likör oben auf dem Drink sitzen und sinkt nicht sofort ab. Sieht cool aus und beeindruckt Gäste immer.

Falls du es etwas süßer magst, kannst du den Zitronensaft eventuell leicht reduzieren – die Grenadine bringt schon einiges an Süße mit, aber das richtige Balancing ist hier entscheidend. Der Zucker ist quasi dein Load Balancer: Zu viel, und das System (also deine Geschmacksknospen) wird überlastet. Zu wenig, und der Drink bleibt „hängen“.

Nutze dabei unbedingt einen weißen Rum, der trägt nicht zu viel eigenen Geschmack bei, aber bringt genügend Struktur. Es gibt Leute, die auf „Agricole“ schwören, aber das ist in diesem Fall nicht der Punkt – du willst nicht vom Rum erdrückt werden, sondern ein leichtes, frisches Trinkerlebnis.

Die Eiswürfel: Größer ist besser! Kleine, schnell schmelzende Eiswürfel verdünnen den Drink zu schnell, und das wäre schade. Du willst ja keinen „Colombia auf Wasserbasis“, richtig?

Der Geschmack im Fokus:

Der „Colombia“ spielt mit einer wunderbaren Balance von süß (Grenadine), herb (Rum) und leicht bitter (Café-Likör). Der Rum sorgt für die Basis, Grenadine macht es fruchtig-süß, und der Café-Likör bringt eine auch bei Nicht-Kaffee-Trinkern beliebte Bitternote rein – und, sollte ich ergänzen, optisch als Traumabschluss.

Wenn du eher ein Adventure-Genießer bist, experimentiere ruhig mit anderen Café-Likören. Kahlúa ist der Klassiker, aber es gibt viele spannende handwerkliche Liköre da draußen, die dem Drink noch eine persönliche Note geben könnten. Denk nur daran, das Balance-Dreieck (Süße, Säure, Bitterkeit) nicht zu sehr zu verschieben, sonst kann das System kippen – und das wollen wir ja nicht.


Die Geschichte des „Colombia“ und verwandte Cocktails:

Der „Colombia“-Cocktail scheint auf den ersten Blick nahe an der lateinamerikanischen Tradition zu sein. Man könnte vermuten, dass er aus der Region umgeleitet wurde, da sowohl Rum als auch Kaffee zwei absolute Grundpfeiler der kolumbianischen Wirtschaft und Kultur sind. Spoiler Alert: Es gibt keine historischen Beweise dafür, dass der Cocktail wirklich in Kolumbien entstand – eher wahrscheinlich ist es eine nordamerikanische oder europäische Bar-Kreation, benannt nach dem Land etwa zur Zeit der Genuss-Clubs der 70er oder 80er Jahre, als exotische Klänge und Namen gerne mal Drinks zu internationalen Stars machten.

Verwandte Cocktails, die ebenfalls spirituosig und gleichzeitig süß-bitter eine interessante Balance suchen, sind etwa der Cuba Libre (mit Cola statt Kaffee-Likör für eine süßer-frische Note) oder der El Presidente, der auch auf der Rum-Grenadine-Achse balanciert, allerdings mit trockenem Wermut und Orange als Gegengewicht.

Es gibt bisher keine offizielle Wikipedia-Seite zum „Colombia“-Cocktail, aber es wäre nicht überraschend, wenn jemand diesen wundersamen Drink bald in die digitale Archive der Geschichte einglaubt (vielleicht bist du ja derjenige?).

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