Sazerac

Sazerac

Rezept in Kürze:

  1. Ein Glas mit Absinth ausspülen und abkühlen (idealerweise mit Eis).
  2. In einem separaten Glas 1 Zuckerwürfel mit ein paar Spritzern Peychaud’s Bitters und einem winzigen Splash Wasser zerstoßen.
  3. 6 cl Rye Whiskey (alternativ Cognac) hinzugeben und rühren.
  4. Absinthglas leeren und den Inhalt des zweiten Glases ins kalte Absinthglas gießen.
  5. Mit einer Zitronenschale garnieren, aber nur die Schale darüber auspressen, nicht ins Glas geben.

Detaillierte Tipps:

  1. Das Glas kühlen: Ein Sazerac wird traditionell ohne Eis serviert. Aber um eine perfekt gekühlte Temperatur zu erreichen, ist es essenziell, dass das Glas vorher mit Eis vollgepackt wird oder für eine Weile in den Kühlschrank wandert. Wenn dir das zu umständlich ist, tut’s auch der Absinth-Wash – er erfüllt sowohl die Kühlungs- als auch die Geschmacksmission.

  2. Absinth: Der Absinth-Wash ist einer der Kernpunkte dieses Cocktails. Es geht nicht darum, den Drink nach Absinth schmecken zu lassen – es geht um diese subtile, markante Anis-Note im Hintergrund. Manchmal wird statt Absinth auch Pernod oder ein anderer Anisschnaps verwendet, aber die Originalität kriegst du nur mit echtem Absinth hin.

  3. Zucker: Viele Leute gehen davon aus, dass der Sazerac, weil er einen Würfelzucker verwendet, supersüß ist. Dem ist nicht so. Der Zucker soll lediglich die Härte des Whiskeys abmildern und gleichzeitig die Bitters mit einem Hauch Süße verbinden. Achte darauf, den Zucker komplett aufzulösen – das ist trickreicher, als man denkt. Tipp: Wenn du keinen Würfel hast, reicht auch ein Löffel Zuckersirup (ja, das ist eine sehr umstrittene Meinung in der Szene, aber es funktioniert).

  4. Whiskey vs. Cognac: Das ist eine alte Debatte. Der ursprüngliche Sazerac verwendete Cognac, doch in den USA des späten 19. Jahrhunderts machte der Phylloxera-Befall Cognac knapp und Whiskey nahm seinen Platz ein. Heutzutage wählen die meisten Rye Whiskey, weil er den Drink trockener und würziger macht – er gibt dem Cocktail eine schöne Struktur. Cognac hingegen macht ihn weicher und fruchtiger. Teste ruhig beide Varianten durch und entscheide, ob du eher Team Whiskey oder Team Cognac bist!

  5. Zitronenschale: Ganz wichtig: Die Zitronenschale sollte nur über den Cocktail gedrückt werden, um die ätherischen Öle freizugeben, dann aber nicht ins Glas selbst wandern. Das sorgt für einen frischen, zitrusartigen Duft, ohne den eigentlichen Geschmack zu überlagern. Die Finger dabei ruhig etwas ölig werden lassen – das gehört zum Erlebnis. Stell dir vor, du gibst der Zitrone eine körperliche, aber freundliche Umarmung, um ans Äußerste ihrer Kraft zu gelangen.


Die Geschichte des Sazerac:

Der Sazerac wird oft als einer der ältesten Cocktails der USA bezeichnet und hat seine Wurzeln in New Orleans, Louisiana, einer Stadt, die bekannt ist für ihre Bar-Kultur und Lebensfreude. Der Name „Sazerac“ stammt von der Cognac-Marke „Sazerac-de-Forge et Fils“, die im ursprünglichen Rezept verwendet wurde, bevor der Wechsel zu Rye Whiskey stattfand, als der Cognac aus den Regalen verschwand.

Der Cocktail wurde angeblich 1838 von einem Apotheker namens Antoine Amédée Peychaud erfunden, der auch den berühmten Peychaud’s Bitters entwickelte, die für den Cocktail unabdingbar sind. Fun Fact: Peychaud servierte den Drink zunächst aus Eierschalen. Also, falls dir mal die Gläser ausgehen sollten… nur so als Notiz.

Zu Beginn wurde der Sazerac im „Sazerac Coffee House“ in New Orleans (logischerweise) serviert – ein Ort, der heute als Geburtsstätte des modernen Barkeepings gilt.

Ein verwandter Cocktail ist der „Old Fashioned“ – tatsächlich könnte man den Sazerac als eine Art modifizierten Old Fashioned betrachten, aber mit der markanten Absinth-Note und einem anderen Twist im Süße-Balance-Spiel. Ein weiteres „Cousinchen“ des Sazerac ist der „Vieux Carré“, ebenfalls ein Kind von New Orleans, der sich durch eine komplexere Spirituosenmischung und eine eher würzige Note auszeichnet.

Falls du dich tiefer über die Herkunft des Sazerac informieren möchtest, gibt es auch einen informativen Wikipedia-Eintrag zum Sazerac.


Und hey, der Sazerac ist keine Stress-Beschleunigung für 5-Minuten-Dinks. Er ist ein langsamer, wohldurchdachter Sip, ein Drink, um sich hinzusetzen und den Moment zu feiern, ganz gleich, ob du gerade auf der Veranda in der feuchten Luft von New Orleans oder auf deinem Sofa nach einem langen Tag sitzt.

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