Casino

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Schnelle Zubereitung für den Cocktail „Casino“:

Zutaten:
– 4 cl Gin
– 1 cl Zitronensaft
– 1 cl Maraschino Likör
– 2 Dashes Orange Bitters
– 1 Dash Angosturabitter (optional)
– Eiswürfel
– Zitronen- oder Orangenschale (zum Garnieren)
– Cocktailkirsche (zuklassisch schön)

Zubereitung:
1. Den Gin, Zitronensaft, Maraschino Likör und Bitters zusammen mit Eis in einen Shaker geben.
2. Kräftig shaken, bis alles gut gekühlt ist.
3. In eine vorgekühlte Cocktailschale (Coupette) abseihen.
4. Mit einer Zitronen- oder Orangenschale garnieren und die Cocktailkirsche hineingleiten lassen.

So, jetzt hast du deinen Casino! Prost!


Detaillierte Tipps:

Falls du noch nicht so oft mit Maraschino Likör gearbeitet hast: Er ist ein klares Kirschdestillat aus Luxardo-Kirschen und hat eine leicht nussig-bittere Note. Lege also Wert darauf, nicht zuviel zu verwenden – die Balance des Cocktails ist entscheidend. Zu viel Maraschino macht den Cocktail süß und überlagert den Gin, zu wenig macht ihn spröde.

Der Gin selbst sollte ein klassischer London Dry sein oder ein echter Old Tom, sofern du einen etwas süßeren und sanfteren Geschmack bevorzugst. Ein intensiver Botanicals-Gin kann den feinen Einklang der Aromen stören, also nimm eher was Solides, ein guter Tanqueray oder Beefeater macht hier Sinn.

Da kommen wir auch schnell zur nächsten Zutat: Zitronensaft. Frisch gepresst, sonst reden wir gar nicht weiter. Wenn der Saft ein paar Stunden rumsteht, verliert er direkt seinen Charme… Es gibt ein bisschen Chemie dahinter (Oxidation und der Kram), aber das lassen wir für jetzt.

Bitters sind in kleinen Mengen zu Hause erstellbare Geschmackskomplexität. Hier helfen dir ein oder zwei Spritzer Orange Bitters, um den Gin zu öffnen, ohne ihn zu erdrücken. Der optionale Dash Angostura Bitters ist ein Klassiker, musst du aber nicht zwingend reinhauen. Wenn du ein trockeneres Profil suchst – lass ihn weg.

Was das Thema Shaken betrifft: Beim Casino geht es um Kälte und Luftigkeit – also richtig Arm-Ausdauer-Training. Du willst eine leichte Emulsion der Zutaten bekommen, aber ohne den Drink mit Schaum zu überdecken. Er sollte am Ende seidig im Mundgefühl sein, was saubere Eisarbeit voraussetzt.

Die Garnitur ist übrigens nicht nur für Instagram – die ätherischen Öle der Schale bringen nochmal ordentlich Aroma. Und so eine Cocktailkirsche… Klar, das ist offenbar festgelegt – außer du hast irgendwas gegen Kirschen. Dann lassen wir das mit der Kirsche unter uns.


Herkunft und verwandte Cocktails:

Der Casino Cocktail ist einer dieser charmanten Old-School-Drinks, die oft in Bartender-Handbüchern zu Beginn des 20. Jahrhunderts auftauchten. Seine erste dokumentierte Erwähnung geht zurück ins Jahr 1917, wo er im Buch „Recipes for Mixed Drinks“ von Hugo Ensslin zu finden war. Ensslin war übrigens ein gut vernetzter Barkeeper im New Yorker Hotspot Hotel Wallick, und viele seiner Kreationen haben den klassischen Gin-Cocktail-Olymp erreicht. Der Casino ist demzufolge ein Cocktail-Juwel aus der Pre-Prohibition-Ära.

Er nimmt mit seinem Profil locker Platz neben dem Aviation Cocktail ein – ein anderer Gin/Maraschino Klassiker, der übrigens oft mit Veilchen-Likör verfeinert wird. Tatsächlich könnte man den Casino fast als Bruder des Aviation sehen, nur ohne die floralen Spielereien.

Übrigens, der Casino hat auch Verwandte im Martini-Stall. Beide Cocktails betonen den Eigencharakter eines guten Gins, nur dass der Martini auf Trockenheit setzt, während der Casino ein leichtes aromatisches Spiel mitbringt.

Interessiert an mehr? Eine vollständige Wikipedia-Seite, die sich näher mit dem Casino Cocktail auseinandersetzt, gibt es leider nicht. Ein weiterer lesenswerter Ort, um mehr über den Mixologiestandard der Epoche zu erfahren, ist jedoch The Martini auf Wikipedia.


So viel dazu. Zwei Dashes hiervon, ein paar Tropfen davon, und schon hast du die perfekte Casino-Sitzung zu Hause.

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