Cloister

Cloister

Kurze Zubereitung

Für den Cloister-Cocktail benötigst du:

  • 45 ml Gin
  • 22,5 ml Grapefruitsaft
  • 15 ml Gelber Chartreuse
  • 15 ml Zitronensaft
  • 7,5 ml Zuckersirup

Zubereitung: Alle Zutaten mit Eis in einen Shaker geben, gut schütteln und dann doppelt (mit feinem Sieb) in ein gekühltes Coupe-Glas abseihen – fertig!


Detaillierte Tipps

Da du dich hier vermutlich länger aufhältst, können wir in die Details eintauchen.

Gin-Wahl

Bei der Gin-Auswahl hast du totale Gestaltungsfreiheit, aber sei dir bewusst, dass die Cleanness und Zitrusnoten des Gins in diesem Cocktail richtig „durchkommen“. Ein floraler Gin könnte sich mit der Gelben Chartreuse beißen, daher würde ich einen eher klassischen, trockenen London Dry Gin empfehlen. Ein zu „botanischer“ Gin könnte die Harmonie des Cocktails etwas überladen wirken lassen, wo doch die Balance wichtig ist.

Chartreuse—das Puzzle-Stück

Die Chartreuse ist hier der wahre Star. Das ist dieser altehrwürdige, fast mystische Likör aus Frankreich, der immer so klingt, als käme er direkt von Alchemisten im Mittelalter. Der Gelbe Chartreuse, den dieser Cocktail verwendet, ist etwas milder und süßer als sein grüner Bruder, aber er bringt diese komplexe Kräuternote mit, die den Cloister unverwechselbar macht. Geh sparsam um – dieser Likör kann dominante Züge zeigen, wenn man nicht aufpasst!

Frischer Grapefruitsaft

Am besten nimmst du frisch gepressten Grapefruitsaft. Vieles hängt hier an der Frische und Säure, um mit der Chartreuse und dem Gin mitzuhalten. Aus der Flasche wird’s einfach nicht dasselbe. Tipp: Wenn du den Saft presst, pass auf die Menge an Bitterstoffen aus der Schale – die will keiner im Glas haben.

Shaken vs. Stirred

Ich gehe davon aus, du weißt schon: Shaken ist der Weg! Du brauchst die Verdünnung und Kühle, die das Shaken bringt, um die Säure des Zitrusfruits zu glätten und alles balanciert zu halten. Baue etwas Wut ab, bevor du den Shaker greifst, denn dieser Cocktail muss wirklich kraftvoll geschüttelt werden, um das Eis richtig zu zerbrechen und diese seidige Textur zu bekommen.

Fein-Sieben

Es lohnt sich, doppelt abzusieben – ja, wirklich. Niemand möchte Eiskristalle oder kleine Rückstände von Grapefruit im Glas, besonders bei dieser Art von eleganteren Cocktails. Also nimm ein kleines feines Sieb und filtere alles sauber in ein schönes Glas.

Servieren: Glas und Garnitur

Du servierst den Cloister klassischerweise „straight up“, das heißt ohne Eis, in einer gekühlten Cocktailschale. Eine kleine Grapefruitzeste als Garnitur fügt eine aromatische Komponente hinzu – reibe die Zeste leicht am Glasrand entlang, um die Öle freizusetzen. Das gibt dem Trinker eine Nase voll Grapefruit, bevor der erste Schluck kommt.


Die Geschichte hinter dem Cloister

Die Herkunft des Cloister-Cocktails ist, wie bei vielen Klassikern, etwas neblig und mysteriös. Man vermutet, dass er in den 1930er Jahren entstand und seinen Namen von einem Rezeptbuch namens „Cafe Royal Cocktail Book“ erhielt, das 1937 in London veröffentlicht wurde. Der Name „Cloister“ (dt. „Kloster“) könnte eine Anspielung auf die Gelbe Chartreuse sein, die nach einem alten Rezept von Kartäusermönchen in einem französischen Kloster hergestellt wird – diese Geschichte ist fast so faszinierend wie das Getränk selbst.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Cloister relativ unbekannt durch die Cocktailwelt, doch wie viele vergessene Klassiker wurde er von engagierten Mixologen in den letzten Jahren wiederentdeckt. Der Cloister teilt sich viele strukturelle Ähnlichkeiten mit anderen Gin-Cocktails, die frischen Zitrussäfte verwenden, wie der Last Word oder vielleicht ein Bee’s Knees. Der Cloister wirkt zwar minimalistischer, aber die Kombination aus den bitteren, aromatischen Noten der Grapefruit und der tiefen, komplexen Kräutrigkeit der Chartreuse gibt ihm seine eigene, klare Identität.

Wenn man ihn in Relation zu moderneren Cocktails sieht: Der Cloister ist kompliziert, aber nicht überkomplex, bodenständig und für erfahrene Cocktail-Fans genauso spannend wie für weniger eingefleischte Barkultur-Genießer.

Eine weitere interessante Randnotiz: Die Enklaven von Cocktails mit Chartreuse gehören meist in die Kategorie der Mixgetränke, die noch immer stark regional und saisonal anstehen, aber durch die globale Wiederentdeckung solcher Zutaten findest du heute in immer mehr Bars diesen Charakter in Cocktails. Vielleicht hat er ja insgeheim immer auf seinen großen Moment gewartet?

Es gibt (leider) keine Wikipedia-Seite explizit für den Cloister-Cocktail, aber die Seite zur Chartreuse könnte für dich ebenso informativ sein: Chartreuse auf Wikipedia.

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