Clover Club

Clover Club

Schnelles Rezept für den Clover Club:

Für diejenigen, die es eilig haben – hier direkt die Eckdaten:

  • 45 ml Gin
  • 15 ml trockener Wermut
  • 15 ml Himbeersirup (alternativ grenadine, wenn nicht verfügbar)
  • 25 ml frisch gepresster Zitronensaft
  • 1 Eiweiß

Alles zusammen kräftig mit Eis shaken und fein in eine Cocktailschale abseihen. Garnieren kannst du mit frischen Himbeeren, falls du noch welche da hast. Fertig.


Detaillierte Tipps für die Zubereitung:

Jetzt mal ernsthaft, wenn du einen Clover Club machst, geht es um Balance. Balancierst du ein komplexes Gleichungssystem in deinem Kopf, wenn du dich fragebasiert einer IT-Problemlösung näherst? Bestimmt. Ähnlich verhält es sich hier, aber was du statt Algorithmen jonglierst, sind Säure, Süße und Texturen. Der Clover Club mag auf den ersten Blick simpel aussehen, aber es gibt da ein paar Feinheiten, die viel ausmachen können:

1. Der Gin:

Setze auf einen klaren, aber nicht zu dominanten Gin. Ein London Dry ist meistens eine sichere Wahl, aber auch ausgewogene, etwas florale Varianten können spannend sein. Denk an eine API – wenn dein Gin zu „fett“ ist, kannst du andere Komponenten des Cocktails nicht sauber integrieren. Wenn er zu schwach ist, fehlt der zentrale Akzent.

2. Der Wermut:

Trockener Wermut fügt dem Drink eine subtile Kräuternote und eine gewisse Erdigkeit hinzu. Keine Sorge, wir sprechen hier nicht von großen Mengen, also keine Panik, dass der Drink medizinisch schmeckt. Wichtig ist nur: Achte darauf, dass dein Wermut frisch ist. Abgestandener Wermut schmeckt wie schlecht gewarteter Legacy-Code – der Drink wird einfach nicht gut funktionieren.

3. Himbeersirup:

Mach dir keine Sorgen, falls du keinen hausgemachten Himbeersirup griffbereit hast. Es geht auch industriell hergestellter, aber wenn du wirklich das beste Ergebnis erzielen möchtest (Stichwort: Qualitätssicherung), kannst du einfach ein paar Himbeeren mit etwas Zucker zerdrücken, stehen lassen und dann absieben. Immerhin geht es nicht nur um die Effizienz, sondern auch um das Erlebnis, oder?

4. Eiweiß:

Ja, für viele mag das Eiweiß immer noch eine Hürde darstellen. Aber wenn du diesen samtigen Schaum auf dem Drink einmal probiert hast, verstehst du, warum es sich lohnt. Es verhält sich wie eine gute Benutzeroberfläche: Du bemerkst es nur, wenn es fehlt. Ein kleiner Tipp: Double Shake – d.h. erst ohne Eis shaken (um den Schaum zu erzeugen) und dann mit Eis kräftig durchschütteln, um die nötige Kühle reinzubringen. Ohne diese doppelte Struktur – tja, da fehlen dir dann sonst wahrscheinlich die entscheidenden Milimierter an perfekter Konsistenz.

5. Garnitur:

Die Garnitur mit Himbeeren ist optional, aber wenn du sie verwendest, denke an sie als die “Tooltip”-Ergänzung: ein Hinweis auf das, was du gleich schmecken wirst. Sie gibt dem Drink eine zusätzliche Dimension und visuelle Orientierung.


Herkunft und verwandte Cocktails:

Der Clover Club gehört in die Kategorie der Pre-Prohibition-Cocktails, aber lasst dich vom Alter nicht täuschen – das Rezept ist ziemlich modern in seiner Anmutung. Ursprünglich wurde er zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Philadelphia im gleichnamigen „Clover Club“ serviert, einem Hotspot für die Honoratioren und Journalisten der Stadt. Es war ein Club, in dem es hoch herging, man diskutierte über politische Querverbindungen und neueste Erfindungen – der perfekte Ort für den Cocktail, der dann nach ihnen benannt wurde. Stell dir vor: ein drinkenden Schriftsteller im frühen 20. Jahrhundert, der nach einem langen Arbeitstag in der Redaktion zu einem FoxTrot in diesen Club schlendert.

Was diesen Cocktail besonders prägt, ist seine ausgeklügelte Süße-Säure-Balance, die seinesgleichen auf elegante Weise in Szene setzt. Ein naher Verwandter? Klar, da gibts den Ramos Gin Fizz – ebenfalls ein Gin-Cocktail mit Eiweiß, aber der betont mehr die fluffige Konsistenz und setzt auf Sahne und Orangenblüte. Beide teilen einen gewissen nostalgischen Charme, sind aber aufgrund ihrer Textur recht unterschiedlich: Der Ramos ist eher ein „Tagesanfang“-Drink, während der Clover Club sich mehr in den Nachmittag oder Abend einreiht.

Frustriert über das Fehlen einer eindeutigen Genealogie der Cocktails? Verstehe ich. Es gibt aber einige historische Referenzen dazu. Für eine umfassende Geschichte kannst du auch den Wikipedia-Eintrag über den Clover Club lesen: Clover Club (Cocktail).

Im Endeffekt steht der Clover Club für einen Moment des „Slow Drinking“, einer Präzisionsarbeit, wie du sie aus jeder gut konzipierten Infrastruktur oder Anwendung kennst – nur eben in flüssiger Form.

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