Kurzanleitung: Pink Lady Cocktail
- Zutaten:
- 4 cl Gin
- 2 cl Grenadinesirup
- 1 cl Zitronensaft
- 1 Eiweiß
- Zubereitung:
Alles in einen Shaker mit Eiswürfeln geben, kräftig schütteln und durch ein Sieb in ein gekühltes Cocktailglas abseihen.
Detaillierte Tipps für den perfekten Pink Lady
Jetzt, wo du den schnellen Überblick hast, tauchen wir mal tiefer ein. Denn wie bei allem, was scheinbar einfach ist, steckt auch hier der Teufel im Detail. Fangen wir bei den Zutaten an:
- Guter Gin = Guter Cocktail:
Der Gin macht hier einen großen Unterschied. Greif zu einem trockenen Gin (idealerweise einem London Dry Gin). Der Martini-Freund in mir weiß, dass es verlockend ist, mit einem floralen oder stark gewürzten Gin zu experimentieren, aber für den Pink Lady sollte der Gin eher subtil bleiben. Du willst ja nicht, dass der Geschmack durch eine Welle von Botanicals überladen wird. Die Dame heißt „Pink Lady“, nicht „Botanicals Überdosis“. -
Grenadine:
Die Grenadine gibt dem Cocktail nicht nur die typische rosa Färbung (was ihn ehrlich gesagt fotogen wie Instagram macht), sondern auch die süß-säuerliche Note. Achtung: Nicht zur günstigen Industrieware greifen, die im Grunde reiner Zucker mit ein bisschen Lebensmittelfarbe ist. Wenn du die Möglichkeit hast, nutze Grenadine auf Granatapfelbasis – das verleiht Tiefe. Falls du sie nicht im Regal findest, kannst du die Grenadine auch leicht selbst herstellen. Ein einfaches Verhältnis von 1:1 Granatapfelsaft und Zucker aufkochen und voilà! -
Eiweiß:
Ja, das Eiweiß sorgt für die cremige Textur und die schöne Schaumkrone. Jetzt hör ich einige von euch schon zögern: „Rohes Eiweiß im Drink?“ – Keine Panik, solange du frische Eier verwendest oder pasteurisiertes Eiweiß (falls du das Salmonellen-Risiko ausschließen möchtest), bist du sicher unterwegs. Zudem bringt das Eiweiß auch keine Ei-Geschmackskomponenten in den Drink – das bleibt koketta in der Hintergrundkulisse. -
Shaken = Technik:
Shaken wie ein Profi ist hier essenziell. Du musst den Shaker wirklich kräftig schütteln, um die Proteine im Eiweiß so aufzunehmen, dass sie sich mit den anderen Zutaten homogen verbinden. Das Ergebnis sollte eine seidige Konsistenz mit stabiler Schaumschicht sein. Wenn du keinen stabilen Schaum hinbekommst, schüttel mächtiger – als ob dein Semesterprojekt morgen fällig ist und du den Code erst um 3 Uhr morgens zu schreiben beginnst. -
Optional Feinheiten:
Für eine kleine persönliche Note, könntest du den Zuckergehalt minimal modifizieren, indem du etwas mehr oder weniger Grenadine hinzugefügt. Manche runden den Drink auch mit einem kleinen Bittersplash (z.B. Angostura) ab, um der Süße eine gewisse Tiefe entgegenzustellen.
Die Geschichte des Pink Lady und seine Ursprünge
Ah, und jetzt ein bisschen Nostalgie. Wie so viele Cocktails dieser Ära geht der Pink Lady auf die glamourösen 1920er Jahre zurück. Eine Zeit voller Aufbruchstimmung – und vermutlich auch der Versuch, die politische und wirtschaftliche Unsicherheit mit einem ordentlichen Drink zu übertünchen. Der Pink Lady war besonders bei den Damen der High Society beliebt, wahrscheinlich wegen des hübschen, femininen Farbtons. So hat dieser Cocktail schnell seinen Status als „Frauen-Cocktail“ erhalten (was, nebenbei gesagt, reichlich unnötig geschlechterstereotypisch ist – der Drink hat Power, ob Mann oder Frau).
Ein weiterer Promi, der dem Cocktail seine Popularität verlieh, war die Theater- und Filmschauspielerin Elsie de Wolfe. Es ist nicht ganz klar, ob sie den Drink kreierte, aber sicher ist, dass sie zu seiner Berühmtheit beigetragen hat. Sie wurde für ihre Hingabe zu Eleganz und Ästhetik in Erinnerung gehalten, und der Pink Lady passt perfekt zu ihrem Image – stilvoll, aber mit Charakter.
Verwandte Cocktails? Sicher, schau dir mal den White Lady an – ein weiterer klassischer Gin-Cocktail, allerdings ohne die Süße der Grenadine und ohne das Eiweiß. Er ist schärfer und klarer in der Linie, was ihn eher in die „Sour“ Gattung des Cocktail-Universums stellt. Der White Lady hat auch seinen Ursprung in den späten 1910er bis 1920er Jahren und setzt ebenso auf Gin-Innovationen der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts.
Falls du tiefer in die Geschichte eintauchen möchtest, hat auch die Wikipedia einiges zum Thema zu sagen: Pink Lady auf Wikipedia.
Fazit?
Der Pink Lady ist mehr als nur ein hübscher Drink. Er ist trotz (oder gerade wegen) seiner Einfachheit ein perfekter Einstieg für Gin-Liebhaber, die mal etwas Cremiges und Unkonventionelles probieren möchten. Ein Cocktail mit Geschichte, Ästhetik und genug Eigensinn, um länger als nur eine Modeerscheinung zu überleben.











