Schnelle Zubereitung für den Stinger:
- 4 cl Cognac und 2 cl weißer Crème de Menthe zusammenmischen.
- In einem mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker kräftig schütteln.
- In ein gekühltes Glas abseihen, idealerweise ohne Eis, und direkt servieren.
Das war’s! Simpel, aber wirkungsvoll.
Detaillierte Tipps:
Der Stinger gehört mit seinem simplen Aufbau zu den Klassikern, aber wie bei allem im Leben steckt der Teufel im Detail. Ein paar Hinweise, damit dein Stinger wirklich optimal gelingt:
- Cognac ist das Herzstück. Wähle einen wirklich guten Qualitätscognac, da diese Spirituose den Großteil des Geschmacks bestimmt. Was „gut“ genau bedeutet, hängt aber auch von deinen persönlichen Präferenzen ab. Ein jüngerer VS oder VSOP kann fruchtig und leicht sein, was in Kombination mit der Minze sehr erfrischend wirkt. Ältere Cognacs (XO oder älter) entwickeln intensivere, subtilere Noten, die den Drink gehaltvoller machen.
- Crème de Menthe gibt es in zwei Varianten: grün (verte) und weiß (blanche). Der klassische Stinger verwendet die weiße Version, da der Drink sonst giftgrün werden würde – optisch vielleicht lustig, aber hier geht es um Eleganz. Also wirklich nur die weiße Version nehmen.
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Die Balance: Der Stinger ist ein Drink, in dem sich zwei starke Charaktere treffen – Cognac mit seiner Tiefe und Nuance und Crème de Menthe mit ihrem lebendigen, fast aggressiven Minzaroma. Die Kunst liegt darin, eine Balance zu finden. Wer es süßer mag, kann die Menge an Crème de Menthe leicht hochschrauben. Dabei sollte man bedenken, dass Minze schnell überwältigend sein kann. Es lohnt sich auch, verschiedene Verhältnisse zu testen. Einige schwören auf 3:1 statt des Standardverhältnisses.
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Glaswahl: Traditionell wird der Drink in einem Martini- oder speziellen Cocktailglas ohne Eis serviert. Die Kühle kommt durch das gründliche Shaken mit Eis im Shaker – nicht geizen mit dem Eis, Leute! Wenn du es ganz klassisch magst, trinkst du ihn wie die alten Hollywood-Legenden als Digestif, nach einem opulenten Dinner.
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Varianten: Für eine moderne Wendung kannst du auf Gin statt Cognac umsteigen – das nennt sich dann ein „Gin Stinger“. Wenn du etwas mehr Experimentierfreude mitbringst, kannst du auch ein paar Tropfen Angostura-Bitter hinzufügen, um die Würzigkeit des Drinks zu betonen.
Herkunft und verwandte Cocktails:
Ah, der Stinger! Ganz ehrlich: Während vieler Cocktails in den zwielichtigen Bars der Prohibition entstanden, hat der Stinger einen fast aristokratischen Ursprung. Der Drink wurde populär in der High Society New Yorks um 1900, wo er vor allem, wie oben erwähnt, als Digestif nach einem Dinner getrunken wurde. Er hat es sogar auf die große Leinwand geschafft: Cary Grant trinkt ihn in „Kramer gegen Kramer“. Man kann also ohne Übertreibung sagen – und ohne dabei zu sehr in die IT-Metaphern abzudriften – dieser Cocktail ist der kleine „Algorithmus“, der Hollywood und High Society miteinander verbunden hat.
Interessanterweise war der Stinger ursprünglich ein Longdrink, der mit Crushed Ice serviert wurde. Erst im Laufe der Zeit kürzte man das Rezept auf die heutige einfachere, puristischere Form. Auch die Wahl des Alkoholträgers schwankte gelegentlich – je nach Epoche und Modetrend kam Brandy (allgemeiner), Gin oder Cognac zum Einsatz. Letztendlich siegte der Cognac, wahrscheinlich wegen seiner harmonischen Balance im Verhältnis zur Minze.
Verwandte Cocktails mit ähnlicher „Logik“ in der Mixologie wären der Grasshopper, der ebenfalls Crème de Menthe verwendet, allerdings zusätzlich Sahne und Crème de Cacao für eine süße, cremige Variante. Eine weitere verwandte Idee ist natürlich der Alexandra, der auf Brandy und Crème de Cacao basiert, was eine nussigere Note ins Spiel bringt.
Falls du dich ein wenig tiefer in die Nerd-Ebene des Stinger-Rabbit-Holes begeben möchtest, findest du auf der Wikipedia-Seite auch noch ein paar eingängige Infos und Anekdoten:
So, ich hoffe, du fühlst dich jetzt gut vorbereitet – für deinen Stinger, den nächsten geselligen Abend oder einfach einen Moment, um die Zeit stillstehen zu lassen. Prost, mein Freund!











