Kurzanleitung für den Brandy Alexander (wenig Ablenkung, versprochen):
Zutaten:
– 2 cl Brandy
– 2 cl Crème de Cacao (braun)
– 2 cl Sahne
– Muskatnuss zur Garnierung
Zubereitung:
Alles zusammen mit Eis kräftig im Shaker schütteln. Anschließend in ein gekühltes Cocktailglas abseihen und mit geriebener Muskatnuss bestreuen. Voilà!
Detailierte Tipps:
1. Brandy-Auswahl:
Brandy ist zugegeben ein dehnbarer Begriff – das kann alles von einem französischen Cognac über einen spanischen Brandy de Jerez sein. Du musst natürlich kein sündhaft teures Destillat verwenden, aber ein ordentlicher Cognac hebt das Geschmacksprofil merklich an (den billigen Fusel besser für die Sangria lassen).
2. Crème de Cacao:
Hier solltest du darauf achten, dass du die braune und nicht die weiße Crème de Cacao nimmst. Die braune Version hat eine echte Tiefe in ihrem Schokoladenaroma, die perfekt mit dem Brandy zusammenarbeitet. Die weiße hat ihren Platz, aber nicht in einem Brandy Alexander – das wäre, als würdest du Espresso mit Magermilch machen. Geht schon, aber… warum?
3. Sahne:
Sahne ist nicht gleich Sahne. Vermeide Schlagsahne aus der Sprühdose (ja, ich sehe dich an, du „Shortcut-Künstler“!). Nimm lieber frische, leicht auf Raumtemperatur gebrachte Sahne. Wenn du sie zu kalt nimmst, kann sie zu dick sein und den Drink schwerfälliger machen – wir wollen schließlich einen samtigen Cocktail, keinen Eisbecher.
4. Eis – weniger ist mehr:
Pack’ nicht zu viel Eis in den Shaker! Gerade genug, damit der Drink gut heruntergekühlt wird, aber nicht so viel, dass er wässrig wird. Wir schütteln nur, bis die Außenseiten des Shakers angenehm frostig werden.
5. Muskatnuss – die Krönung:
Frisch geriebene Muskatnuss ist der Zugabe-Effekt in diesem Drink. Kauf eine ganze Nuss (die hält praktisch ewig) und reibe sie frisch darüber. Wenn du Zimt oder Schokoladenstücke als Alternative anbietest, könnte ich das notfalls verzeihen… aber die Muskatnuss wird dem Brandy Alexander den finalen Wow-Effekt verleihen.
Die Geschichte hinter dem Brandy Alexander:
Die Entstehung des Brandy Alexander ist eine interessante Geschichte in der Cocktailhistorie – und ja, es gibt eigentlich einen direkten Vorfahren, den Alexander (ohne „Brandy“). Der original Alexander wurde mit Gin, Crème de Cacao und Sahne gemixt. Aber irgendwann um die 1920er Jahre herum kam jemand auf die clevere Idee, den Gin gegen Brandy zu tauschen, und siehe da – der Brandy Alexander war geboren.
Ein populärer Mythos besagt, dass der Drink erstmals bei der Hochzeit von Mary, der Schwester von Winston Churchill, serviert wurde – aber historisch gesichert ist das nicht wirklich. Charmant, aber wahrscheinlich eher Barkeeper-Legende. Was wir ziemlich sicher wissen: Der Cocktail gewann vor allem in den 1920er und 1930er Jahren an Popularität, einer Zeit, als dekadente, cremige Drinks schwer en vogue waren.
Es ist auch nicht zu leugnen, dass der Brandy Alexander durch seine Präsenz in der Popkultur Bekanntheit erlangte. John Lennon war wohl ein Fan – es gibt Stories, wie er in den 1970er Jahren ab und zu mit einem leckeren Brandy Alexander-Rausch in den frühen Morgenstunden auftauchte (sofern man den Quellen Glauben schenkt).
Als Verwandter des Brandy Alexander könnte man den Grasshopper nennen – eine Version mit Minzlikör statt Brandy. Aber auch Cocktails wie der Golden Cadillac (Crème de Cacao, Galliano, Sahne) gehören in die gleiche cremig-süße Familie.
Mehr darüber kannst du auf Wikipedia nachlesen.
So, jetzt weißt du nicht nur, wie man den Brandy Alexander macht, sondern auch, dass du mit diesem drink quasi einen „Retro-Klassiker“ servierst, der ein bisschen Geschichte in deinen Shaker packt. Auré, mein Lieber – viel Spaß beim Shaken!











