Brandy Old Fashioned

Brandy Old Fashioned

Kurzrezept: Brandy Old Fashioned

  1. Einen Zuckerwürfel in einem Tumbler mit 2–3 Spritzern Angostura Bitter beträufeln, leicht zerdrücken.
  2. 50 ml guten Brandy und einige Eiswürfel hinzugeben.
  3. Optional: Ein Spritzer Soda oder Wasser.
  4. Mit einer Orangenschale und einer Kirsche garnieren.

Und das war’s. Einfach und klassisch – für die, die es eilig haben, oder die, die nichts am Original rütteln wollen.


Detailtipps für den perfekten Brandy Old Fashioned

So, jetzt da das Grundrezept steht, lass uns über die Feinheiten reden, denn der Teufel steckt – wie immer – im Detail. Es gibt einige kleine Kniffe, die den Unterschied machen können.

Brandy-Wahl

Der Brandy ist der Star, also solltest du nicht am falschen Ende sparen. Ein guter Cognac oder Armagnac gibt dem Drink Tiefe und Charakter, eine günstige Flasche hingegen hinterlässt oft nur eine brennende Enttäuschung. Wenn du regionale Variationen bevorzugst, könnte ein eleganter deutscher Weinbrand á la Asbach Uralt einen Versuch wert sein. Womöglich hast du bei Brandy noch nicht dieselbe Experimentierfreude an den Tag gelegt wie bei Whiskey, aber glaub mir, es lohnt sich!

Zuckerkontrolle

Zuckerwürfel sind traditionell, aber wenn du es exakt haben möchtest, probiere es mal mit einem Barlöffel feinem Zucker – der löst sich schneller und gleichmäßiger auf. Selbst mit Zucker kannst du übrigens experimentieren: Brauner Rohrzucker bringt mehr Karamellnoten rein, die harmonisch mit dem Brandy spielen. Und keine Sorge – hier dreht sich nichts um Kalorien, sondern um Balance.

Angostura Bitter oder andere Bitters?

Angostura ist quasi der Platzhirsch, aber auch da gibt es Alternativen. Probier mal Orange Bitters, wenn du die Zitrusnote betonen möchtest. Du kannst auch beides kombinieren – da wird’s richtig spannend.

Garnitur: Old School oder New Wave?

Du siehst hier oft eine Mischung aus der klassischen Orangenschale und einer kredenzen Kirsche (aber Finger weg von diesen grellen Cocktailkirschen aus dem Supermarkt!). Luxardo-Kirschen oder ähnliche in Sirup eingelegte Varianten sind die richtige Wahl. Die Orangenschale? Bitte nicht schlampig runterschneiden, sondern den Twist wirklich gut ausdrücken, um die ätherischen Öle freizusetzen. Und wenn du die Zitrusnote nochmal verstärken möchtest, kannst du die Schale leicht über einer Flamme erhitzen – das intensiviert das Aroma zusätzlich.

Eis: Die nicht zu unterschätzende Variable

Kleine Eiswürfel oder -crusher lassen den Drink zu schnell verwässern – also nimm am besten einen großen, klaren Eiswürfel oder sogar eine Eiskugel. Diese schmelzen langsamer und lassen dir mehr Zeit, deinen Cocktail zu genießen, bevor er wässrig wird.


Geschichte und Herkunft des Brandy Old Fashioned

Nun zur Story: Der Brandy Old Fashioned hat seine Wurzeln im klassischen Old Fashioned, einem der ältesten Cocktails überhaupt, der um 1800 entstand. Das Grundrezept basiert auf Brandy, Zucker, Wasser und Bitter – damals oft als „Whiskey Cocktail“ bezeichnet. Doch während der klassische Old Fashioned meist mit Bourbon oder Rye zubereitet wird, entstand diese Brandy-Variante vor allem im Mittleren Westen der USA, insbesondere in Wisconsin.

Wie kam es dazu? Eine Kombination aus traditioneller Vorliebe und dem Einfluss deutscher und skandinavischer Einwanderer, die für ihre Liebe zu Brandy bekannt sind. Die Popularität des Brandy Old Fashioned in Wisconsin geht auf die Zeit nach der Prohibition zurück, als Brandy – insbesondere Korbel – in die Region eingeführt wurde und dort zum Getränk der Wahl avancierte. Heute misst sich Wisconsin gerne als das Herzstück dieser Tradition, und der Brandy Old Fashioned gilt als Standardgetränk in Bars und bei gesellschaftlichen Ereignissen dort.

Interessanterweise wird in Wisconsin der Brandy Old Fashioned oft süßer serviert als anderswo. Manche trinken ihn sogar mit einem Schuss Ginger Ale oder eine geliefte Prise Süßstoff, was ihn zu einer Art „Comfort Drink“ macht. Obwohl Puristen wahrscheinlich bei der Vorstellung aufstöhnen werden, erinnert uns das daran, dass Cocktails auch eine regionale und persönliche Sache sind – was zählt, ist die Geschichte dahinter und was du damit assoziierst.

Verwandte Cocktails

Natürlich steht der Brandy Old Fashioned nicht isoliert. Der ursprüngliche Old Fashioned – dank seiner Whiskeybasis – ist ein naher Cousin. Aber auch Drinks wie der Sazerac oder der Manhattan spielen in derselben Liga, da sie ebenfalls auf eine Mischung aus Spirituose, Zucker und Bitter setzen. Wenn du den Brandy austauschst, bekommst du wieder ganz neue Geschmackshorizonte. Die Möglichkeiten sind endlos.

Willst du mehr in die Tiefe gehen? Die Wikipedia-Seite zum klassischen Old Fashioned gibt einen guten Überblick über die Ursprünge und Variationen dieses beliebten Cocktails. Wikipedia Old Fashioned


Ich hoffe, das gibt dir eine solide Grundlage, den perfekten Brandy Old Fashioned zu mixen – ob du nun das klassische Rezept aus Wisconsin machst oder deine eigene Variation entwickelst. Egal, in welchem Detail du dich vielleicht verlieren wirst, am Ende des Tages bleibt eins sicher: Der Brandy Old Fashioned ist und bleibt ein Drink, der stolz zwischen Tradition und Individualität pendelt.

Cheers!

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