Kurz & Knapp (für die, die’s eilig haben)
Der Savoy Corpse Reviver wird direkt im Shaker zubereitet. Du benötigst folgende Zutaten:
- 30 ml Brandy
- 30 ml Apfelschnaps (Calvados)
- 30 ml Wermut (Roter oder trockener Wermut je nach Präferenz)
Die Zutaten werden in einem Cocktailshaker auf Eis gut durchgeschüttelt und anschließend in ein vorgekühltes Cocktailglas abgeseiht. Optional kannst du zum Garnieren eine Zitronenzeste hinzufügen.
Detaillierte Tipps & Tricks
Zutaten und Auswahl
- Brandy: Je nach Qualität deines Brandys kann der Cocktail von eher rund und weich bis zu kräftig und fast schon würzig im Geschmack variieren. Ein guter VSOP-Brandy stellt hier eine solide Wahl dar.
- Apfelschnaps: Klassisch nimmt man hier einen Calvados. Calvados hat durch seinen Reifungsprozess und die Apfeltöne eine gewisse Tiefe. Aber: Spielräume gibt’s immer! Wenn kein Calvados zur Hand ist, kannst du auch einen guten Apfelschnaps verwenden. Die Balance könnte sich jedoch leicht verschieben, was ebenfalls spannend sein kann.
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Wermut: Während das Originalrezept eher auf einen roten (süßen) Wermut setzt, gibt es durchaus Variationen, bei denen trockener Wermut verwendet wird. Der Unterschied erscheint oft subtiler, als er ist: Roter Wermut bringt eine süßere, vollere Note; Trockener Wermut wirkt spritziger und leicht herber.
Zubereitung
Es wird auf Eis geschüttelt, nicht gerührt. Ein Klassiker. Durch kräftiges Schütteln wird der Cocktail gut durchmischt und leicht belüftet. Am besten servierst du ihn in einem gut gekühlten Glas, um die Aromen länger zu erhalten.
Ein netter Trick: Kühle nicht nur das Glas vor, indem du es ins Gefrierfach legst, sondern überlege auch, die Zutaten bereits gut gekühlt zu lagern. Damit verhinderst du, dass zu viel Schmelzwasser von den Eiswürfeln den Drink verwässert.
Serve it right
Der Savoy Corpse Reviver sieht minimalistisch im Glas schnell etwas unscheinbar aus. Eine Zitronenzeste als Garnierung kann das Auge und die Nase gleichermaßen ansprechen. Das meiste Aroma liegt ja schließlich in den ätherischen Ölen der Schale.
Als kleiner Experimentierhinweis: Man kann die Schale vor dem Servieren über dem Glas „anspritzen“, um die Öle noch stärker zu verteilen. Aber Vorsicht—manchmal neigt man dazu zu übertreiben, und plötzlich dominiert die Zitrone den gesamten Drink, was hier eher kontraproduktiv wäre.
Herkunft & Verwandte Cocktails
Der Savoy Corpse Reviver gehört zur Familie der „Corpse Reviver“-Cocktails, deren Hauptziel darin bestand, den Trinker sozusagen „von den Toten zurückzuholen“, bzw. Kater zu bekämpfen oder nach langen Nächten neue Vitalität zu spenden. Ja, es waren legendäre Wachmacher. Die berühmtesten Varianten stammen aus dem „Savoy Cocktail Book“ von Harry Craddock, einem der einflussreichsten Barkeeper der frühen 20er Jahre.
Besonders populär ist der „Corpse Reviver No. 2“, der allerdings mit Gin, Cointreau, Lillet Blanc und Absinthe zubereitet wird—eine völlig andere Geschmackswelt, aber die ursprüngliche Idee dahinter bleibt gleich: Ein Getränk, das sich perfekt zum Revival eignet.
Interessant ist, dass es früher üblich war, solche Cocktails am Morgen nach durchzechten Nächten zu konsumieren. Stell dir das mal vor! Im Zug nach London, die Augen verquollen von zu wenig Schlaf, und dann wird ein „Corpse Reviver“ aufgetischt. Die 1920er hatten definitiv ihren eigenen Stil, was das anbelangt.
Wenn der historische Kontext dich mehr interessiert, gibt es auf Wikipedia eine Seite zum allgemeinen Corpse Reviver, wo weitere Varianten und Details gelistet sind.











