Bobby Burns

Bobby Burns

Kurzanleitung: Bobby Burns Cocktail

Zutaten:
– 45 ml Scotch Whisky (vorzugsweise ein milder, leicht getorfter)
– 45 ml Vermouth (idealerweise ein süßer, roter Vermouth)
– 1-2 Spritzer Bénédictine D.O.M.
– Zitronenschale zum Garnieren (optional)

Zubereitung:
1. Alle flüssigen Zutaten in ein Rührglas mit Eis geben.
2. Gut umrühren, bis die Mischung schön kalt ist.
3. In ein gekühltes Cocktailglas abseihen.
4. Auf Wunsch mit einer Zitronenschale garnieren.

Fertig – Genuss pur in kaum mehr als einer Minute.


Tipps und Tricks für Perfektion

Jetzt, wo du das Wesentliche kennst, lass uns etwas mehr in die Tiefe gehen. Der Bobby Burns ist ein Cocktail für diejenigen, die nicht nur trinken, sondern trinken wollen. Es geht hier nicht um die starke Süße eines Mai Tais oder den einfach direkten Schlag eines Old Fashioned. Das hier ist ein komplexer, balancierter Drink mit subtilem Charme.

Wahl des Scotch Whiskys

Bei der Wahl des Scotch solltest du darauf verzichten, zu einem extrem rauchigen Exemplar wie etwa einem Islay Scotch zu greifen. Ein zarterer, vielleicht leicht torfiger Highland- oder Speyside-Whisky harmoniert besser mit dem süßen Wermut und der kräuterlastigen Benediktiner-Likörnote. Wenn du zu viel Rauch im Glas hast, wird der Cocktail zu mächtig und überfordert die Geschmacksknospen. Ein beliebtes Beispiel in der Barszene ist der Famous Grouse oder GlenDronach, obwohl das einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks bleibt.

Der richtige Vermouth

Hier entscheidet sich oft das Schicksal eines Drinks. Der süße rote Wermut ist eine der Hauptsäulen im Bobby Burns. Carpano Antica Formula ist ein herausragender, wenn auch etwas teurer Kandidat, der eine gewisse angenehme Bitternote mitbringt. Andernfalls greif zum Klassiker wie Martini Rosso oder Noilly Prat Rouge. Ein Tipp von einem Cocktail-Nerd, den ich einmal kennengelernt habe: Lagere deinen Wermut im Kühlschrank und verbrauche ihn innerhalb von 4 Wochen. Sobald er einmal geöffnet ist, oxidiert er relativ schnell und verliert an Geschmack – dann schmeckt’s eher alt als edel.

Was hat es mit dem Bénédictine auf sich?

Bénédictine D.O.M., ein französischer Kräuterlikör, ist die geheime Zutat, die diesem Cocktail seine Seele gibt. Misch nicht zuviel rein – 1 bis 2 Spritzer reichen absolut. Überdosierst du hier, könnte der Drink unnötig schwer und zu süß werden. Finde also die richtige Balance.

Das Zitronen-Twist-Drama

Ob du eine Zitronen- oder Orangenschale als Garnitur hinzufügst, ist tatsächlich eher Geschmacksache. Rein technisch schneidet die Zitronenschale ein wenig Fett aus dem Zusammenspiel der Ingredienzen. Aber mal ehrlich, nicht jeder ist Fan davon. Probier’s aus, teste die Nuancen und entscheide selbst.


Die Geschichte des Bobby Burns und verwandte Cocktails

Der Bobby Burns ist einer dieser zeitlosen Cocktails, die im Schatten größerer Namen wie dem Manhattan oder dem Rob Roy stehen, aber im Herzen genauso bedeutend sind. Wie bei vielen klassischen Cocktails, gibt es einige Diskussionen darüber, wer den Bobby Burns „erfunden“ hat. Die wohl bekannteste Geschichte führt den Cocktail auf die frühen 1900er Jahre zurück und verbindet ihn mit der Bar des Waldorf-Astoria in New York. Der Drink soll zu Ehren des berühmten schottischen Dichters Robert Burns kreiert worden sein – und selbst wenn es zufällig so sein sollte: Wer wollte einem Schotten nicht einen Scotch-Drink widmen?

Interessanterweise gibt es eine ältere Version dieses Cocktails, in der „Drambuie“ anstelle von Bénédictine zum Einsatz kommt. Auch das ist ein aufregendes Spiel mit dem Grundgerüst des Cocktails. Drambuie, selbst ein whiskybasierter Likör, bringt Honig und Gewürze ins Glas und passt wie ein gut gestrickter Pullover an einem kalten Winterabend – minimiert den ‚Crush-Faktor‘ ein wenig, aber das Resultat ist nicht weniger angenehm.

Der Bobby Burns erinnert zudem an den Rob Roy, ebenfalls ein Manhattan-Abkömmling, der ebenfalls Whisky und süßen Wermut vereint, nur ohne den Twist mit dem Bénédictine. Beide Cocktails zitieren das gemeinsame Erbe der „Manhattan-Familie“, wo Spirituose und Wermut den Takt vorgeben. Manhattan, Rob Roy, Bobby Burns – man könnte fast sagen, sie sind wie entfernte Cousins, die sich auf dem Familientreffen immer am Ende der Tafel unterhalten.

Ich wollte das Ganze jetzt nicht zu akademisch angehen, aber wenn dich die Historie interessiert, dann gibt es zu Robert Burns bzw. dem Cocktail selbst einige spannende Verweise, die du auf Wikipedia nachlesen kannst. Bleib neugierig!

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