1. Kurz und knapp – Zubereitung des Churchill-Cocktails
Rezept:
– 60 ml Gin
– Keine Vermouth
Zubereitung:
Gin in ein gekühltes Martiniglas gießen, umrühren, optional Zitrone ausdrücken oder Oliven hinzufügen – aber das ist Geschmacksache.
2. Detaillierte Tipps zum Churchill-Cocktail
Okay, das war wirklich simpel, oder? Aber lass dich nicht täuschen – der Churchill verlangt nach feinem Fingerspitzengefühl. Hier einige Tipps, die deine Zubereitung auf das nächste Level bringen:
- Wahl des Gins: Da der Cocktail unglaublich schlicht ist, hängt alles von der Qualität des Gins ab. Kein Schnickschnack, keine Deckung. Du solltest hier einen Gin verwenden, der für sich allein spricht. Ein klassischer London Dry Gin kann sehr gut passen, aber wenn du experimentierfreudig bist, probiere auch mal komplexere, botanischere Varianten.
- Serviertemperatur: Der Churchill ist gnadenlos, was Hitze angeht. Gin muss eiskalt serviert werden. Kühle das Glas vorher gut durch – du willst einer lauwarmen Brühe ja nicht begegnen, oder?
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Keine Bitterkeit: Wenn dir früher jemand gesagt hat, dass Gin immer diese starke Bitterkeit haben muss, dann vergiss das mal kurz für den Churchill. Da du hier keinen Vermouth (typischerweise verwendet für einen Martini) nutzt, entfällt jede süß-bittere Komponente völlig. Es gibt also kein Netz, das dich auffängt – der Gin muss rein und weich schmecken.
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Garnitur: Churchill selbst sagte, der perfekte Martini habe nur das Flüstern einer Vermouth-Flasche von irgendwo in der Ferne. Ähnlich sparsam kannst du auch bei der Garnitur sein. Eine Olive? Vielleicht. Ein Spritzer Zitronenschale als ätherische Ölnote? Möglich, aber alles sehr subtil.
Der Churchill ist Perfektion durch Reduktion – das ist fast schon eine Lektion in Minimalismus, wie sie dir vielleicht auch als Wirtschaftsinformatiker begegnet, wenn du versuchst, eine zu komplexe Datenstruktur zu entwirren. Weniger ist mehr.
3. Geschichte und Herkunft des Churchill-Cocktails
Nun, wie so oft bei Cocktails, gibt es mehr Legende als greifbare Fakten. Angeblich war Sir Winston Churchill – ja, DER Churchill – kein Fan von weit verbreiteten klassischen Martinis, die auf Gin und Vermouth setzen. Stattdessen soll er sogleich bekanntgegeben haben, dass er seinen Gin am liebsten „ohne den störenden Einfluss von Vermouth“ trank.
Einer der oft kolportierten Witze lautet, dass Churchills Vorstellung eines Martini die ist, dass er den Vermouth quer durch den Raum anstarrt oder den Vermouth nur in den Raum bringt, um ihn dann direkt wieder zu entlassen. Kein Wunder, dass der Cocktail nach ihm benannt wurde – quasi ein stures Statement: Gin pur, ohne Ablenkung. Das hat fast schon etwas Trotziges, findest du nicht?
Wichtig zu wissen ist, dass der Churchill-Cocktail eng verwandt ist mit dem Martini, bei dem Gin (oder manchmal Wodka) mit einem gewissen Anteil Vermouth vermischt wird. Heute mischen Bartender oft eher trockene (weniger Vermouth) als klassische Martini-Brühen, aber der Churchill geht einen Schritt weiter und streicht den Partner ganz raus.
Übrigens, wenn du schon mal von einem „Bone Dry Martini” gehört hast – das ist treffend! In diesem Fall wird nicht einmal mehr ein Tropfen Vermouth zugegeben, was dem Churchill nahe kommt, obwohl der puritanische Ansatz Winston Churchills noch eine Spur radikaler ist.
Und falls du auf der Suche nach einer tiefergehenden, offizielleren Geschichte bist, zurzeit gibt es keine spezielle Wikipedia-Seite nur für diesen simplen Cocktail, aber die Martini-Geschichte würde dir ohnehin einiges über die Abstammung erzählen: Martini – Wikipedia.
Vielleicht lässt du die Vermouth-Flasche beim nächsten Mal auch einfach im Regal stehen und umarmst diese radikale Art von Eleganz. Wie Churchill selbst – entschlossen, unbeeindruckt und einem klaren Ziel verpflichtet.