Sazerac Cocktail – Zubereitung auf die Schnelle:
- 5 cl Rye Whiskey (alternativ Cognac)
- 1 cl Zuckersirup (oder 1 Zuckerwürfel)
- 2 bis 3 Dashes Peychaud’s Bitters
- Absinth (zum Ausspülen des Glases)
- Zitronenschale (nur die Zeste)
Zubereitung: Ein Glas mit etwas Absinth ausschwenken. In einem zweiten Glas den Zuckersirup oder Zuckerwürfel mit Peychaud’s Bitters und dem Whiskey verrühren (kein Eis!). Den Inhalt ins abgespülte Glas abseihen, eine Zitronenzeste darüber ausdrücken – fertig.
Detailierte Tipps zum perfekten Sazerac:
- Die Whiskey-Wahl: Traditionell wird Rye Whiskey (Roggenwhiskey) verwendet, was dem Cocktail eine würzige, leicht scharfe Note verleiht, aber tatsächlich gab es auch Zeiten, in denen bevorzugt Cognac genommen wurde. Oh, ganz zu schweigen von den Debatten, welcher Stil wirklich „authentisch“ ist. Geschmacklich macht der Rye die Sache kantiger, etwas ungestümer. Mit Cognac wird der Sazerac runder und weicher – probier mal beide Versionen, um deinen Favoriten zu finden.
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Ganz ohne Eis? Wirklich: Ja, beim Sazerac wird kein Eis im fertigen Cocktail verwendet – was für viele vielleicht erstmal ein Affront ist (ein Zimmer-warmer Cocktail? Ernsthaft?). Aber tatsächlich erzeugt das Abwesenheit von zusätzlich ins Glas geworfenem Eis diese samtige Textur, die das Getränk so einzigartig macht. Cool, oder besser gesagt… nicht zu cool.
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Die Absinth-Frage: Der Absinth ist hier nur ein flüchtiger Gast – außer du übertreibst es. Es geht mehr um das Aromenspiel als um den Geschmack. Spüle das Glas wirklich nur kurz aus oder verwende einen Sprüher. Nicht zu viel! Sonst dominierst du den Rest der Aromen im Glas. Aber dieser kleine Hauch von Lakritz und Anis? Perfekt.
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Die Zeste macht den Unterschied: Die Zitronenzeste wird nur gedrückt – nicht ins Glas geworfen. Die ätherischen Öle reichen völlig aus, um dem Getränk diesen subtilen frischen Touch zu verleihen. Manche dampfen das quasi ritualistisch zelebriert vor dem Glas herum, aber lass das ruhig. Form follows function.
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Geduld ist eine Tugend: Der Cocktail wird direkt ins Glas gerührt und nicht geschüttelt oder gerührt mit Eis, was bedeutet, dass du Zeit brauchst, um den Zucker aufzulösen und die Bitters gleichmäßig zu verteilen. Keine Eile – der Sazerac ist nichts für Tempo.
Die Geschichte des Sazerac – Vom Geheimtipp zum Klassiker:
Der Sazerac gilt als einer der ältesten bekannten Cocktails und stammt aus New Orleans, circa Mitte des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich wurde er, wie erwähnt, mit französischem Cognac gemacht – genau genommen mit einem bestimmten Cognac namens „Sazerac de Forge et Fils“, daher auch der Name des Cocktails. Mit der Zeit wurde der Whiskey populärer, und so kam es zum Wechsel von Cognac auf Rye Whiskey während der Prohibitionszeit.
Interessanterweise war der Peychaud’s Bitters (benannt nach Antoine Amédée Peychaud) ein unverzichtbarer Bestandteil des Cocktails, der Charles Peychaud – ein Apothekenbesitzer und Spirituosen-Liebhaber – in seiner Apotheke entwickelte. Es heißt, er mixte den Cocktail zunächst in einem Eierbecher zusammen. Schade, dass das heute in keiner Bar durchgeht – sicher wäre so ein „Besonders-authentisch-Egg-Cup“ der nächste Instagram-Hit.
Seine enge Verwandtschaft teilt der Sazerac mit dem Old-Fashioned. Tatsächlich könnte man sagen, der Sazerac ist eine eigenwilligere Variante des Old-Fashioned, nur eben mit einer würzigen bitteren Note und der Zugabe von Absinth. Absinth macht hier den Unterschied und nimmt den klassischen Bestandteilen eine zusätzliche Dimension.
Falls du richtig tief in diese Geschichte eintauchen willst – hier der entsprechende Wikipedia-Artikel zum Sazerac.
Es gibt also neben der eigentlichen Zubereitung eine ganze Menge Geschichten und Kontroversen um den Sazerac, und wie bei vielen Klassikern kannst du ganze Abende damit verbringen, Cocktails zu diskutieren, nur um am Ende festzustellen: Es gibt keinen „richtigen“ Weg. In diesem Sinne – Santé!